Fehlentscheidungen, Kartenflut und eine ungleiche Regelauslegung. Das sind die Vorwürfe, die sich die Schiedsrichter bei der WM 2010 in Südafrika bislang stellen müssen. Die FIFA hingegen ist sehr zufrieden mit der Leistung.
Wenn man sich nach einem Spiel nicht mehr an den Schiedsrichter erinnern kann, so ist dies eines der größten Komplimente, das man dem 23. Mann auf dem Platz machen kann. Denn dann hat er seine Aufgabe mit Bravour erfüllt.
Doch derzeit scheint es für die Schiedsrichter der Weltmeisterschaft sehr schwer zu sein, sich aus den Köpfen der Spieler, Trainer und Fans zu löschen. Der Grund dafür liegt in der überdurchschnittlich hohen Anzahl an Fehlentscheidungen, die die Gemüter bisweilen des Öfteren hochkochen ließen. Als bestes Beispiel dient dabei die rote Karte des Schweizers Behrami im Spiel gegen die Chilenen.
WM 2010: Schiedsrichter am Pranger
Natürlich stehen die Schiedsrichter bei einer Weltmeisterschaft durch die enorme Aufmerksamkeit unter einem erhöhten Druck und auch können selbst erfahrenen Schiedsrichtern Fehler unterlaufen, doch kann man bei einigen Entscheidungen mittlerweile nur noch den Kopf schütteln.
Zudem erlebt der Zuschauer im Stadion und vor dem Fernsehgerät WM-Spiele, in denen der Unparteiische mit gelben Karten nur so um sich wirft und keinen klaren Spielfluss zulässt und durch sein Handeln eher noch die Stimmung aufheizt, was die Spieler natürlich gleich als Anlass nehmen, weitere Karten des Gegners zu provozieren.
Merk: „Das ist Wettbewerbsverzerrung“
Alles in allem lässt sich während der WM bislang keine klare Linie der besten Schiedsrichter der Welt erkennen. Der dreimalige Weltschiedsrichter Dr. Markus Merk kommentierte gegenüber des Sport-Informations-Dienst (SID) die Schiedsrichterleistung ungewohnt kritisch: „Das ist Wettbewerbsverzerrung. Die Diskrepanz in der Regelauslegung bei der WM ist gravierend. Und es sind ja keine Einzelfälle. Das wird sich durch das ganze Turnier ziehen“.
FIFA: „Wir sind sehr zufrieden“
Doch will man bei der FIFA von alledem nichts hören. Angesprochen auf die Schiedsrichterleistung gab der Schiedsrichter-Kommissions Chef Jose Maria Garcia-Aranda zu Protokoll, mit der Leistung bislang sehr zufrieden zu sein.
Wohl auch aus dem einfachen Grund, eine erneute Debatte über technische Hilfsmittel im Fußball aus dem Weg zu gehen, welche die konservative FIFA bislang vehement ausgeschlossen hat.
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